Unser diesjähriger Urlaub sollte nach Kroatien führen, natürlich
auch mit etwas Funkbetrieb, hauptsächlich auf 2m verbunden. Bei der
Überlegung, ob wohl Juni (Sporadic-E-Saison) oder August (Perseiden und
Alpen-Adria-Kontest) geeigneter seien, hatte schliesslich der Preis und meine
Abneigung gegen zu grosse Hitze für Juni den Ausschlag gegeben.
Nach Kartenstudium der Umgebung erschien mir eine Stelle oberhalb der Ortschaft
Podaca am geeignetesten, freie Sicht übers Meer, Felswand auf der einen Seite,
aber wo gibt es das nicht (ausser man fährt längere Zeit, um ins
Hinterland zu kommen). Die Stelle ist etwa 500 m hoch gelegen, man kommt damit
auch über einen Grossteil der Adriainseln hinweg. Von dieser Stelle aus, war
die Bake I7A aus JN81EC (144.464 MHz) recht laut zu hören.
Für 2m-Operationen hatte ich eine in 3 Teile zerlegbare, 2,40
m lange 6-Element-Yagi nach DK7ZB mitgenommen, für die Montage
auf dem Balkon des Hotelzimmers war die aber schon zu groß
und beim ersten Portabeleinsatz brach leider auch noch der 4. Direktor,
so dass ich bei noch vernünftigen SWR nur mit 5 Elementen gearbeitet
habe.
Für Kurzwellenbetrieb hatte ich einen Teleskopmast von DX-Wire
sowie eine Selbstbau-Vertikal-Antenne entsprechend der Bauanleitung
aus FA 06/2002 dabei. Diese Antenne besteht aus einem Vertikalstrahler,
der je nach Band zwischen 1 Lambda (10m) und Lambda/4 (40m) lang ist, am
Fusspunkt wird ggf. ein entsprechendes Radial angeschlossen sowie zur
Anpassung wird ein Koaxialkabelstück (bandabhängig) sowie eine
kurzgeschlossene Stichleitung verwendet. Laut vorgenanntem Artikel
soll das SWR bei allen Bändern tolerabel sein, auf 20 m trifft
das auch zu, aber z.B. auf 10 m liegt es nahe bei 1:3. Material
für 12 m und 30 m habe ich nicht mitgenommen.
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Die Yagi war zuerst am oberen Ende des 2. dann des 3. Mast-Segmentes
angebracht, das scheint der Mast auszuhalten, aber das ganze wird
recht kopflastig und schwierig auszustellen, wenn der Mast voll
(auf ca. 10 m ausgeschoben ist), d.h. wenn die Vertikal-Antenne
auch benutzt werden soll. Um den GFK-Mast zu schonen, wird die Stelle
für die Mastschelle mit Gewebeklebeband umwickelt. Der Mast
selbst wird über ein in den Boden geschlagenes Moniereisen
in die Vertikale gebracht, es wackelt etwas, ist aber solange kein
Wind geht, recht stabil (leider gibt es am Nachmittag immer eine
frische, landeinwärts gerichtete Brise, Mistral). Der gleichzeitige
Betrieb von 2m und der Vertikal hat den Vorteil, dass man immer
wieder in die Kurzwelle reinhören kann, falls auf 2m einfach
nichts los ist.
Insgesamt bin ich 3 mal an dieser Stelle gewesen, beim 2. Mal am
14.06. war gerade eine Sporadic-E-Öffnung Richtung UA und UT
im Gange, ich hörte einige "lokale" Stationen, u.a.
9A6R (mit dem ich danach noch QSO hatte), leider versperrte eine
fast 2000 m hohe Felswand meiner Yagi die Sicht in diese Richtung.
An diesem Tag waren auch recht gute Tropo-Bedingungen, die beiden
geloggten Stationen aus JN90 fielen mit 59+ ein (an den anderen
Tagen waren z.B. IK7UXY nur mit ca. S5 aufzunehmen). Beim 3. Besuch
härte ich IW4DHA/4 (JN64CA) via Tropo S5, YU, OE, OK und zuletzt
auch DH2UAK (JO71) arbeiten, hier war aber sonst nichts mitzubekommen.
An diesem Tag habe ich einige QSOs auf 10 und 20m getätigt,
auf 20m waren nachmittags europaweite Kontakte möglich.
Von dieser Stelle aus waren auch einige italienische Repeater auf 2m zu
öffnen, aber auf meine CQ-Rufe kam niemand zurück - die Aktivität
in diesem Teil der Erde auf UKW ist eben sehr gering.
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